top of page
David Lüke

FLVW: Kreise fordern Saisonabbruch

Klares Votum bei der Videokonferenz mit den Kreisvorsitzenden des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW).




Die 29 Kreisvorsitzenden sprechen sich einstimmig für den Abbruch der Saison aus. Eine Entscheidung wird auf einem außerordentlichen Verbandstag im Juni beschlossen werden müssen.

"Mit dem Abbruch kommen wir dem Wunsch unserer Vereine nach, die das sowohl in der Umfrage des FLVW als auch in der Videokonferenz im Kreis deutlich gemacht haben", begründet Markus Bierbaum, Vorsitzender im FLVW-Kreis Herford, die Forderung. "Über 88 Prozent unserer Vereine sind für einen Saisonabbruch. Das ist eine eindeutige Aussage", stimmt dem auch Willy Westphal, FLVW-Kreis Ahaus-Coesfeld, zu und erntet vehementes Kopfnicken aus den anderen zugeschalteten Arbeits- und Wohnzimmern. Auch vom Vizepräsidenten Amateurfußball Manfred Schnieders, der von den Videokonferenzen mit den überkreislichen Staffeln berichtet. "Auch hier haben wir ein fast einstimmiges Votum für den Abbruch der Meisterschaftsserie mit Wertung", sagt Schnieders. Noch bis zum 29.04.2020 finden weitere Videokonferenzen statt. Auch die Jugend des FLVW ist seit Freitag im Austausch mit ihren Kreisvertretern.


Ergebnis angestrebt, das "so gerecht wie möglich ist"

Einigkeit herrscht in der Runde auch darüber, dass "den Vereinen lieber heute als morgen eine klare Entscheidung präsentiert werden muss", betont FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski. "Ich würde unseren Klubs gerne heute eine Lösung präsentieren, um ihnen Planungssicherheit zu geben. Das können wir aber schon aus rechtlichen Gründen nicht", so Walaschewski weiter und weist damit darauf hin, dass die Vereine in Deutschland die Situation unterschiedlich bewerten. "Ich gehe davon aus, dass der Bayerische Fußballverband die Saison zu Ende spielen wird. Dem werden sich vermutlich andere Landesverbände anschließen. Damit haben wir die Situation, dass wir keine einheitliche Regelung in Deutschland, vielleicht sogar nicht mal in NRW haben werden", so der FLVW-Präsident. "Aber eine einheitliche Spielordnung im WDFV", nimmt Schnieders den Ball auf. "Wenn wir unterschiedlich entscheiden, müssen wir diese Spielordnung ändern, die im Moment noch für ganz Nordrhein-Westfalen gilt."


Nur ein Problem, das gelöst werden will. Aber auch wenn die Entscheidung am Abend nicht getroffen werden konnte, ein klarer Fahrplan für die kommenden Wochen steht. Sollten die Behörden nicht anders entscheiden, wird der Verbands-Fußball-Ausschuss Anfang Mai eine Empfehlung abgeben, die sowohl im Präsidium als auch auf der ordentlichen Ständigen Konferenz diskutiert wird. "Anschließend wird dann auf einem außerordentlichen Verbandstag beraten und beschlossen. Dieser wird aufgrund von Fristen erst im Juni stattfinden können", erklärt Walaschewski. "Wir haben uns dazu entschieden, den Weg zusammen mit unseren Vereinen zu gehen. Diese Beteiligung braucht Zeit. Dafür werden wir ein Ergebnis haben, das so gerecht wie möglich ist und die Mehrheit unserer Klubs mittragen kann." 

Stimmen aus Ostwestfalen: 


„Schöner wäre, wenn wir heute schon Klarheit hätten“, sagt Bielefelds Kreisvorsitzender Markus Baumann. „Auch wir müssen uns an Satzungen halten und können nicht einfach gegen geltendes Recht verstoßen.“ 

Bastian Metzdorf, Trainer des A-Ligisten SV Heepen, könnte ein Abbruch mit Wertung besonders hart treffen. „In mindestens 80 Prozent der Wertungsmodelle werden wir als Verlierer vom Platz gehen“, bleibt er in der Fußballsprache. Er selbst wolle die Entscheidung nicht treffen, hofft aber auf eine für alle Seiten faire und schnelle Lösung mit einer klaren Ansage. „Wir wünschen uns schnellstmögliche Gewissheit, auch im Hinblick auf die Kaderplanungen. Und am schönsten wäre es, wenn unsere Aufstiegschance gewahrt würde.“ Metzdorf, der positiv fußballverrückt ist, leidet derzeit sehr unter dem Ruhen des Balles. „Mein innerer Trainer-Monk leidet von Tag zu Tag mehr“, beschreibt er seine Gefühlswelt bildlich. Dennoch bleibt er positiv: „Ich bin davon überzeugt, dass in jeder Krise auch eine Chance steckt. Wir müssen sie nutzen.“ 

„Es droht ein Flickenteppich. Ich kann nicht nachvollziehen, was die geritten hat, so eine Entscheidung zu treffen“, sagt Thomas Schickentanz, Vorsitzender des Fußballkreises Minden, sehr verärgert nach den Video-Konferenzen der Verbände Westfalen, Mittelrhein und Niederrhein mit deren Kreisvorsitzenden vom Donnerstag Abend. „Wir hatten für den Bereich des WDFV (Westdeutscher Fußball-Verband) mit den Verbänden Westfalen, Niederrhein und Mittelrhein vor, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Nun schert der Verband Mittelrhein aus“, ärgert sich Schickentanz. „Es ist auch darüber gesprochen worden, dass es bei strittigen Entscheidungen zum Vorteil für die Vereine entschieden werde. Desweiteren entfallen alle Relegationsspiele, was vor allem für die Frauen-Kreisligen Vorteile bringt.“. 


Quelle:


 


6 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page